Sich selbstständig machen: Umgang mit Unsicherheiten
- Lara
- 15. März
- 3 Min. Lesezeit
Der Traum von der Selbstständigkeit – für viele ein grosser Wunsch, doch oft bleibt er genau das: ein Traum. Der Grund? Wir fühlen uns unsicher. Ein fester Job gibt Struktur und Planbarkeit, während der Gedanke, sich selbstständig zu machen, oft mit Ungewissheit und Risiken verbunden wird. Wie also bleibe ich flexibel und meistere aktiv Herausforderungen?
Warum hält uns der Wunsch nach Sicherheit zurück?
Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Unser Gehirn liebt Routinen und Verlässlichkeit, weil sie Energie sparen und Überleben sichern. Eine Selbstständigkeit hingegen bedeutet Unsicherheit: schwankendes Einkommen, neue Herausforderungen und kein fixes Sicherheitsnetz. Die Prospect Theory (Kahneman & Tversky) sagt, dass unser Gehirn Risiken oft überschätzt und die eigene Anpassungsfähigkeit unterschätzt.
Bedenken ernst nehmen, aber nicht von ihnen blockiert werden
Bedenken und Sorgen gehören zur Basisemotion Angst - unser Schutzmechanismus. Sie warnt uns vor Risiken und fordert uns auf, genauer hinzusehen. Anstatt sie zu unterdrücken, kann man sie als Signal nutzen: „Was genau will mir diese Angst sagen?“.
Oft sind Ängste übertrieben oder diffus. Wer sie hinterfragt und bewusst wahrnimmt, kann Unsicherheit in gezielte Vorbereitung verwandeln.
Risiken kontrollieren statt vermeiden
Bevor der erste Schritt in die Selbstständigkeit gemacht wird, sollte ein Budgetplan stehen. Wie hoch sind die monatlichen Fixkosten? Welche finanziellen Reserven sind vorhanden? Ein klarer Überblick hilft, realistische Entscheidungen zu treffen und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Viele Unternehmer*innen starten nebenberuflich. So bleibt das Einkommen aus der Hauptbeschäftigung erhalten, während die Geschäftsidee im realen Marktumfeld getestet und bei Bedarf angepasst werden kann. Gleichzeitig lässt sich ohne grossen Druck ein erstes Netzwerk aus Kund*innen und Geschäftskontakten aufbauen.
Ein schrittweiser Übergang reduziert Unsicherheiten und ermöglicht es, wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Mentale Stärke entwickeln
Unsicherheit gehört zur Selbstständigkeit dazu – und sie verschwindet nie ganz. Unternehmer*innen haben nicht weniger Zweifel, aber sie lernen, trotz Unsicherheiten Entscheidungen zu treffen. Misserfolge sehen sie nicht als Niederlage, sondern als Teil des Lernprozesses.
Ein einfacher Trick, um mit Unsicherheiten besser umzugehen, ist die „Worst-Case-Methode“. Wer sich fragt: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann?“, merkt oft, dass die Befürchtungen übertrieben sind. Noch wichtiger ist die zweite Frage: „Wie würde ich damit umgehen?“. Ein gedanklicher Plan für den Worst Case wirkt der Unsicherheit entgegen.
Risiken bewusst einzugehen, kostet Überwindung. Doch je öfter wir uns mit Unsicherheit konfrontieren, desto mehr gewöhnen wir uns daran. Sicherheit entsteht nicht durch das Vermeiden von Unsicherheit, sondern durch den Umgang damit.
Stark durch bewältigte Unsicherheiten werden
Viele glauben, Sicherheit entstehe durch stabile Verhältnisse – ein fixer Job, ein regelmässiges Einkommen, eine klare Struktur. Tatsächlich hängt Sicherheit aber weniger von äusseren Umständen ab als davon, wie wir Unsicherheiten bewerten (sofern grundlegende Stabilität wie Wohnen, Einkommen und Gesundheit gesichert ist).
Wer lernt, Ungewissheit nicht als Bedrohung, sondern als normalen Teil des Lebens zu akzeptieren, nimmt ihr die Macht. Selbstständigkeit ist kein Sprung ins Nichts, sondern ein Prozess, in dem jede bewältigte Unsicherheit das Vertrauen in die eigene Anpassungsfähigkeit stärkt.
Ein effektiver Weg, Unsicherheit abzubauen, ist frühes Testen statt langes Planen (ein Ansatz aus dem Design Thinking). Entwickle eine einfache Version deiner Idee – sei es ein Prototyp, eine Umfrage oder ein Pilotprojekt – und teste sie schnell. Frühes Feedback reduziert Unsicherheit, weil es durch Erfahrung ersetzt wird.
Mut entsteht, indem wir Unsicherheit erleben und merken, dass wir damit umgehen können.
Achte auf dich und bleib dir treu!
Deine Lara
PS: Frage gerne persönlich bei mir nach, wenn du mehr wissen willst.
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